zwei steine

hielt ich in der hand

den edlen

den ich weil ungeschliffen

als solchen nicht erkannt

und den einen

den ich für kostbar hielt

er erwies sich

als tand

 

selbstverständlich

gewohnt behaglich
eingebettet
in gewissheit von fürsorge
strenge und sicherheit
unterdrückt der protest
und verschlagen die sprache

zu gehemmt

sich aufzulehnen
zu überrascht

um worte zu finden

bis stärker
der drang nach freiheit

verletzend ätzend
zu verwöhnt
um danke zu sagen
abhanden gekommen
die zärtlichkeit
nicht mehr gefunden
die nähe

doch nicht genug bestraft

um dauerhaft groll zu hegen
nun sind sie alle gegangen
verstört und fassungslos

die verwöhnten
und die bestraften

diejenigen denen es

in gewohnter sicherheit
die sprache verschlagen

mit dem versäumnis

  sich zu bedanken

 

einseitig

ich las in deinen augen

ich trank von deinen lippen

ich nährte mich an deinen worten

am nichtgesagten bin ich erstickt

 

 

niederschläge

 dunkle wolken

gewitterschwer

geladen

daraus nieder

peitscht der sturm

wieder

immer wieder

nieseltropfen scharfe

feine nadelstiche

fallen weiter

nicht ins gewicht

schon zu viele

kleine schläge

ins gesicht

 

 

altweibersommer

das

gehört in die küche

nehmen

hinaustragen

hin   nein

nicht hinstellen

es war das falsche

die richtung hat gestimmt

das was ging verloren

wieder zurück

rundum geblickt

das falsche hingestellt

daneben das richtige

entdeckt

in die küche getragen

auf den tisch gestellt